• Beitrag veröffentlicht:19. Dezember 2013
  • Beitrags-Kategorie:Dicam

Wie kann man (nahezu) beliebig geformte Bauteile schnell selbst erzeugen? Dafür gibt es im DICAM die Funktion Extrusion.

Mit der Funktion Extrusion (Kurzwahl 2-5) kann man Körper mit dem Querschnitt eines Linienzuges erzeugen. Hierfür können Punkte und gerade Linien der Hilfsgeometrie, sowie Kanten und Eckpunkte von anderen Körpern verwendet werden. Die erzeugten Körper lassen sich wie alle anderen Körper weiter bearbeiten.

2D-Form

Zunächst muss die gewünschte Querschnittsform gezeichnet oder eine geeignete Zeichnung (Teilzeichnung aus Bibliothek oder dwg- bzw. dxf-Format) eingelesen werden. Das muss nicht unbedingt im DICAM geschehen. Auch die Hilfsgeometrie aus anderen Modellbereichen ist im DICAM sichtbar und kann verwendet werden.  Sobald die für den Linienzug benötigten Elemente vorhanden sind, kann man mit der Extrusion beginnen.

Extrusion 1a

Beschaffenheit des Bauteils

Durch die Wahl einer Identnummer und einer Bezeichnung werden die Eigenschaften des gewünschten Körpers definiert. Das funktioniert genauso wie bei der gewohnten Bauteilerzeugung in Wand, Decke, Dach oder Stabwerk. Über den Button „VolInfo“ können noch Einstellungen bezüglich Stabart, Farben, Schraffur etc. gemacht werden.

Extrusion 2

Achsen, Richtungen und Längen

Mit der Extrusionsrichtung wird bestimmt, in Richtung welcher Achse des Körperkoordinatensystems die zu wählende Fläche „langgezogen“ wird. Mit der Option „Punkt-Punkt“ kann die Fläche auch in jede beliebige Richtung gezogen werden. Die Extrusionslänge gibt vor, wie lang, breit oder hoch (je nach gewählter Richtung) der Körper werden soll.

Extrusion 3

Definition der formgebenden Fläche

Für die Erkennung der Extrusionsfläche stehen zwei Optionen zur Verfügung. Mit „Abgreifen“ werden die Eckpunkte der Fläche nacheinander einzeln angeklickt, mit „Innenpunkt“ erkennt das Programm selbständig einen geschlossenen Linienzug. Wichtig ist nur, dass alle Punkte oder Linien in einer Ebene liegen. Je nach der gewählten Extrusionsrichtung wird eine andere Ausdehnung des Körpers (Länge, Breite, Höhe) über zwei Punkte abgefragt. Somit ist dann die Ausrichtung des Körperkoordinatensystems eindeutig definiert. Nach der Wahl dieser beiden Punkte werden entweder alle Eckpunkte oder ein Punkt im Inneren des Linienzuges angeklickt. Das Programm hat dann alle notwendigen Informationen und erzeugt den neuen Volumenkörper.

Extrusion 4

Typische Beispiele für die Verwendung dieser Funktion sind gebogene Bauteile im Dachtragwerk (Leimbinder in gebogener Form, Sparren von Fledermaus- oder Tonnengauben, etc.). Aber auch alle anderen Bauteile (Stahlbauteile jeglicher Form, aus Plattenwerkstoffen herausgeschnittenen Formen, Hilfsbauteile zur Darstellung von Gelände, etc.) können so schnell und einfach erzeugt werden. Entscheidend für die „Genauigkeit“ von nicht-geraden Formen ist die Segmentierung der gebogenen Linien. Mit der Zeichen-Funktion „Bogen aufteilen“ kann man in den 2D-Modellbereichen oder im PlanCAD die notwendigen Punkte bequem automatisch erzeugen lassen.

Extrusion 5