Bei der Berechnung von Grat- und Kehlsparren wird im Eingabegruppe Gebäudegeometrie die Dachform bestimmt. Die Dachform ist eine Hilfe zur Ermittlung des linken und rechten Dachprofils. Je nach gewählter Dachform werden die Profile beispielsweise zu einem Walm verschnitten oder bleiben unverschnitten. Zu beachten ist, dass für das statische System immer der niedrigste Anfallspunkt verwendet wird.

Die gewählte Dachform wirkt sich nicht auf die Lastermittlung aus, sondern lediglich auf die Profilermittlung. Im Folgenden wird beschrieben, nach welchen Kriterien die statischen Systeme für Grat- und Kehlsparren abhängig von der Dachform gebildet werden. Das statische System kann je nach gewählter Dachform von den Bauteilen abweichen.

 

Gratsparren

Bei Gratsparren können im Eingabebereich Gebäudegeometrie für die Dachform die Optionen „zwei Hauptdachflächen“, „Walm links bzw. rechts“ oder „beidseitig Walm“ gewählt werden.

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Zwei Hauptdachflächen

Mit dieser Option werden die linke und die rechte Dachflächen in der Höhe nicht verschnitten. Das bedeutet, dass die beiden Dachflächen unterschiedlich hohe Anfallspunkte haben können. Für die Ermittlung des statischen Systems wird der niedrigere Anfallspunkt gewählt.

  • Bei Änderungen der Profilwerte „Dachneigung“, „Breite des Gebäudeteils“, „Dachüberstand“ oder „Traufhöhe“ wird die „Höhe Anfallspunkt“ berechnet.
  • Wenn die „Höhe Anfallspunkt“ direkt eingegeben wird, werden die Dachneigungen angepasst.

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Walm links / rechts

Diese Option sollte gewählt werden, wenn ein Walm vorliegt. So wird beispielsweise bei Änderung der Dachneigung die Gebäudebreite automatisch berechnet, so dass für beide Dachflächen ein Anfallspunkt vorliegt.

  • Die Hauptdachfläche hat die höhere Priorität. Aus den ersten vier Angaben im Profil wird die „Höhe Anfallspunkt“ des Hauptdaches berechnet.
  • Wenn die „Höhe Anfallspunkt“ direkt eingegeben wird, werden die Dachneigungen der Hauptdachfläche errechnet.
  • Mit der Höhe des Anfallspunktes wird die Walmfläche bestimmt.
  • Bei Änderungen der Profilwerte der Walmfläche bleibt die „Höhe Anfallspunkt“ beibehalten. Ein anderer Wert der Walmfläche wird berechnet.

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Beidseitig Walm

Diese Option sollte gewählt werden, wenn beide Dachflächen einen Walm bilden.

  • Die rechte Dachfläche hat die höhere Priorität. Aus den ersten vier Angaben im Profil wird die „Höhe Anfallspunkt“ berechnet.
  • Mit der Höhe des Anfallspunktes wird die andere Walmfläche bestimmt.
  • Wenn die „Höhe Anfallspunkt“ direkt eingegeben wird, werden die Dachneigungen berechnet. Dazu wird diese Höhe in beiden Dachflächen verwendet.

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Kehlsparren

Bei Kehlsparren können im Eingabebereich „Gebäudegeometrie“ für die Dachform die Optionen „zwei Hauptdachflächen“ oder „links bzw. rechts Nebendachfläche“ gewählt werden.

Zwei Hauptdachflächen

Mit dieser Option werden die linke und die rechte Dachflächen in der Höhe nicht verschnitten. Das bedeutet, dass die beiden Dachflächen unterschiedlich hohe Anfallspunkte haben können. Für die Ermittlung des statischen Systems wird der niedrigere Anfallspunkt gewählt.

  • Bei Änderungen der Profilwerte „Dachneigung“, „Breite des Gebäudeteils“, „Dachüberstand“ oder „Traufhöhe“ wird die „Höhe Anfallspunkt“ berechnet. Für die Ermittlung des statischen Systems wird der niedrigere Anfallspunkt gewählt.
  • Wenn die „Höhe Anfallspunkt“ direkt eingegeben wird, werden die Dachneigungen angepasst.

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Links / rechts Nebendachfläche

Diese Option sollte gewählt werden, wenn ein Anbau (also Nebendachfläche) vorliegt. So wird beispielsweise bei Änderung der Dachneigung die Gebäudebreite automatisch berechnet, so dass für beide Dachflächen ein Anfallspunkt vorliegt.

  • Die Nebendachfläche hat die höhere Priorität. Aus den ersten vier Angaben im Profil wird die „Höhe Anfallspunkt“ berechnet.
  • Wenn die „Höhe Anfallspunkt“ direkt eingegeben wird, wird die Dachneigung der Nebendachfläche berechnet.
  • Die Firsthöhe der Nebendachfläche darf nicht höher als die der Hauptdachfläche sein.
  • Bei Änderungen einer der Profilwerte in der Hauptdachfläche wird die „Höhe Anfallspunkt“ beibehalten und ein anderer Wert der Nebendachfläche wird berechnet.

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