Bei einem Krüppelwalmdach liegen Krüppelwalmtraufe und Ortganglinien des Hauptdaches in einer Flucht, die Gratlinien des Krüppelwalms laufen auf einen gemeinsamen Firstpunkt zu.
Wie verläuft die Hauskontur für eine Dachausmittlung, wenn die Krüppelwalmgratlinien parallel zueinander liegen und die Mittelfläche schleppdachförmig sein sollen, so wie bei einer Trapezgaube?
Zur Ermittlung der Hauskonturgrundwinkel sowie der Flächenneigung der seitlichen Dreiecksflächen beginnt man mit Eingabe einer Trapezgaube auf einer Pultdachfläche. Dabei müssen die Schleppneigung und das seitliche Ausstellmaß bereits mit den Werten der gesuchten Dachausmittlung übereinstimmen. Sinnvoll ist auch, wenn die Schleppdachtraufe bereits der künftigen Dachausmittlung entspricht:
Die gesuchten Werte für die Hauskontur lassen sich nun ermitteln, indem man in der Ausstellfläche eine normale Pfette mit einem Obholz von 0,000 eingibt. Die Richtung der Pfette im Grund entspricht der virtuellen Trauflinie der zugehörigen Dachfläche. Mit der Option Punkt-Linie in der Messfunktion erhält man die wahre Flächenneigung dieser Fläche, wenn man von einem Punkt der Gaubengratlinie auf die Pfettenvorderkante misst:
Im hier abgebildeten Kehltraufpunkt bildet die Seite 16 die Traufe der Schleppdachfläche und die Ortganglinie der Ausstellfläche; Seite 17 ist die Trauflinie der Ausstellfläche, deren Grundwinkel und Neigung aus der oben beschriebenen Messung stammen; Seite 20 gehört zur Hauptdachtraufe, und die Seiten 18 und 19 bilden die Bucht, damit Ortgang- und Trauflinien fluchtrecht verlaufen.
Das fertig ausgemittelte Dach hat also diese Form:
Grundsätzlich ist diese Methode immer dann anwendbar, wenn Trauf- und Ortganglinien in der Grundansicht fluchtrecht sind und außerdem Grat- bzw. Kehllinien winkelrecht dazu verlaufen, das Gaubenmodul aber nicht eingesetzt werden kann, wie z.B. bei der Trapezgaube im Innenhof eines hufeisenförmigen Gebäudekomplexes oder bei einer Treppe mit Zwischenpodesten entlang einer Außenwand.