Gelegentlich erreichen uns Bauwerke von Kunden, in denen einzelne Bauteile im Dachtragwerk beim Neuberechnen im Dachtragwerk nicht so reagieren wie erwartet. Meistens stellt sich eine einfache Ursache hierfür heraus: Die Bauteile wurden zwar im Dachtragwerk erzeugt, sie wurden jedoch später in anderen Modellbereichen so manipuliert, dass es für diese Bauteile nach dem Neuberechnen im Gesamtsystem „Dachtragwerk“ keine „richtige“ Lösung mehr geben kann. Der Anwender hat dann den Automatismus, der die Arbeit normalerweise wesentlich vereinfacht, „ausgetrickst“.
Berücksichtigen Sie folgende Hinweise, um die oben genannten Probleme zu vermeiden:
Arbeiten im Dachtragwerk:
Für die Arbeit im Dachtragwerk wurden Funktionen entwickelt, mit denen typische Dachbauteile möglichst einfach und praxisgerecht positioniert werden können:
So erzeugte Bauteile können über die gleichen Eingabefunktionen leicht wieder geändert werden und passen sich bei einer Änderung der Dachausmittlung oder anschließender Bauteile den neuen Gegebenheiten automatisch an (Änderung der Dachneigung oder des Dachüberstandes, Verschieben einer Mittelpfette…). Sie besitzen also „Automatismen“, die sowohl die Eingabe als auch die Änderung des Daches so einfach wie möglich gestalten.
Tipp: Verwenden Sie zum Ändern von Dachbauteilen bevorzugt die Funktionen im Dachtragwerk. Vorteil: Benachbarte Bauteile berechnen sich automatisch neu und Sie sehen sofort sämtliche Auswirkungen Ihrer Änderung. Die „Automatismen“ bleiben erhalten. Beispiele:
- -Ändern Sie Querschnitte und Identnummern stets mit der Dachtragwerk (DTW)-Funktion „Bauteil ändern“
- – Verschieben Sie Pfettten und Zangen über eine Änderung des Grundmaß bzw. der Höhe mit der DTW-Funktion „Bauteil ändern“. Verschieben Sie Sparren mit der DTW-Funktion „Sparren schieben“.
- – „Korrigieren“ Sie falsch erzeugte Auswechselungen nicht durch manuelles Verschieben und Löschen der Bauteile, sondern durch Änderungen der Einstellungen der Verwahrung im Dachflächenfenster (in der Dachausmittlung).
- Erzeugen Sie kurze, versetzte Pfettenstücke nicht durch trennende Bearbeitungen und anschließendes Verschieben sondern geben Sie einzelne Pfettenstücke mit der Eingabemethode „Längenbegrenzt“ mit dem korrekten Grundabstand ein (z.B. Koppelpfetten).
Automatismen deaktivieren:
Nur wenige Manipulationen können im Dachtragwerk nicht oder nur mit Mehraufwand erzeugt werden. Wenn Sie hierzu in das Dicam „ausweichen“, deaktiviert das Programm für die so bearbeiteten Bauteile konsequenterweise den Automatismus des Dachtragwerks. Die Stäbe werden im DTW grau dargestellt und werden durch eine Neuberechnen im Dachtragwerk nicht mehr automatisch angepasst. Das deaktivieren der Automatismen kann auch manuell durchgeführt werden (Befehl 5-03 im DTW).
Automatismen wieder aktivieren:
Das Deaktivieren der Automatismen kann auch wieder rückgängig gemacht werden. Das Neuberechnen der Stäbe im Dachtragwerk führt allerdings nur dann wieder zu sinnvollen Ergebnissen, wenn die Manipulationen in anderen Modellbereichen moderat vorgenommen wurden. So kann z.B. eine Pfette, die komplett verdreht und verschoben wurde ihren Bezug zur Dachhaut nicht mehr korrekt wiederfinden. Als Anwender haben sie durch die Möglichkeit zur Deaktivierung und Aktivierung der Bauteile die volle Flexibilität.