Teilungslänge und Trauflinien-Ausführung bei der Ziegelbelegung
Im Schichtaufbau einer Dachflächenausführung lassen sich Lagendicken für Konterlattung, Lattung und Dachziegel festlegen.: Mit einem Häkchen unterhalb von „Z“ wird die Ziegellage definiert. Automatisch wird direkt darunter die Eingabemöglichkeit für Lattungen reserviert. In der Spalte Belegung lassen sich dann Voreinstellungen für eine bestimmte Ziegeleindeckung sowie Latten und Konterlatten zuweisen.
WICHTIG:
Die Zuweisung einer Lattungseinstellung betrifft praktisch immer sowohl die Lattungs- als auch die Konterlattungslage. Deren Schichtdicken müssen aber unterhalb der Ziegellage eingegeben werden, denn das Programm erzeugt sie nicht automatisch.
Bei der Belegung einer Dachfläche mit Dachziegeln erscheinen immer mindestens zwei Dialoge; es gibt auch noch andere, auf die hier nicht näher eingegangen wird.
Der erste Dialog betrifft die Fixwerte der Latteneinteilung an Traufe und First (bzw. oberem Pultabschluss):
Im zweiten Dialog wird ein Lattenabstand passend zu den Fixwerten und Teilungslänge gewählt:WICHTIG:
Die Teilungslänge ist abhängig von der Trauflinienausführung.
Auf die Abhängigkeit der Teilungslänge bei einer Ziegelbelegung vom Traufkantenprofil der Dachfläche wird im Folgenden genauer eingegangen.
Im Dialog einer Dachflächenausführung gibt es neben einer Rubrik für den Lagenaufbau mit seinen Schichtdicken sowie der Rubrik für Durchdringungen auch eine Rubrik für Linienausführungen:
Bei einem rechtwinkligen Traufkantenprofil weicht die Teilungslänge in der Regel nur geringfügig von der Sparrenlänge ab. Dieses Maß beträgt die Dicke der Konterlattung / cos Dachneigung, wie das nächste Bild zeigt: bei 30mm Konterlatte und 25° Neigung sind es 14mm, bei 52° Neigung 38mm.
Wird nur für die Konterlattungslage eine lotrechte Trauflinienausführung gewählt und Lattungs- und Ziegellage rechtwinklig bleiben, dann ist die Teilungslänge gleich der Länge von OK Sparren, und nur um den Versatz aus dem oberen Bild verschoben.
WICHTIG:
wird die Lattungslage an der Traufe lotrecht eingestellt, dann beeinflusst auch die Höhe der Keilbohle die Teilungslänge ganz erheblich:
Das bedeutet:
Ist die Keilbohle an der Traufseite höher als die Lattungslage, dann wird der untere Eckpunkt mit voller Querschnittshöhe auf die Konterlattungslage gewinkelt, die Ziegel werden ab hier eingeteilt! Die gesamte Teilungslänge wird somit reduziert um die Höhe der Keilbohle x tan Dachneigung.
Ist die Keilbohlenhöhe gleich der Lattunslagendicke, dann gilt prinzipiell dasselbe, die Reduzierung der Teilungslänge fällt nur entsprechend geringer aus:
Wie verhält es sich mit dem Überstand der Ziegellege gegenüber der Keilbohle?
WICHTIG:
Der Überstand von Ziegellage zur Vorderkante der Keilbohle (aber nicht der Lattungslage!) ist völlig unabhängig von Traufkantenprofil und Dachneigung: er ergibt sich ausschließlich aus der Differenz von der Unterlänge des Ziegels aus der Ziegeldatenbank und dem Wert für Z1 bei der Ziegelbelegung!
Soll also ein Ziegel die Keilbohle um einen bestimmten Wert überlappen, dann errechnet sich Z1 ganz einfach aus der Unterlänge (im Ziegelkatalog) abzüglich dieses Maßes für die Überlappung!WICHTIG:
Eine Eingabe dieses Ziegellagenoffsets ist in der Trauflinienausführung nicht erforderlich, das Programm übernimmt diese Anpassung automatisch!